Badwehr fast fertiggestellt

Die Arbeiten am Badwehr sind nun abgeschlossen. In den nächsten Tagen werden noch die Böschung und der Weg zur Enz wiederhergestellt. Mehr lesen Sie hier.
 

Die Neuenbürger Stauwehre, Mühlewehr, Badwehr, Schleifmühle und Eisenfurt sind ein bedeutender Faktor für die Energieversorgung der Stadt. Nachdem in den vergangenen Jahren an allen vier Anlagen aufwändig Sanierungsarbeiten durchgeführt wurden, wurde im vergangenen Juli mit der Erneuerung des Badwehrs – als letzte, aber dennoch große Maßnahmen – begonnen. Eine Prüfung durch den Denkmalschutz hatte ergeben, dass für das über 100 Jahre alte Wehr eine Modernisierung nicht möglich ist. Deshalb musste das alte Wehr sukzessive abgetragen werden. Circa 40 m flussabwärts wurde ein neues Wehr errichtet.  Hier wird mit moderner Steuerungstechnik der Wasserfluss der Enz geregelt. Das Stauwehr verfügt über zwei separate Stauklappen, die je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden können. Auf diese Weise wird der Wasserstand im Oberwasser des Wehrs bedarfsgerecht gesteuert. Über einen abgeleiteten Kanal fließt ein Teil des Flusses zu den Turbinen im Kraftwerk Badweg. Gleiches gilt für den Fall eines Hochwassers. Hier regelt die Anlage eigenständig und steuert sich selbst, damit frühzeitig auf die Gegebenheiten der Enz reagiert werden kann
Die Arbeiten, die immer auch vom Wasserstand der Enz abhängig waren, sind nun abgeschlossen. In den nächsten Tagen werden noch die Böschung und der Weg zur Enz wiederhergestellt.
 

 

Badwehr
 

Moderner Fischaufstieg
 

Um den Anforderungen des Naturschutzes Rechnung zu tragen und die Population von Wanderfischen, wie z. B. Forellen oder Äschen in der Enz zu schützen, wurde mit der neuen Wehranlage ein moderner Fischpass gebaut. Hinter einer betonierten Trennmauer zum Fluss sind zwölf tiefe Kammern aus Lärchenholz entstanden. Die Kammern sind nicht komplett voneinander abgetrennt, sondern sind durch eine Spalte verbunden, durch die die Fische hindurchschwimmen können. Jede der Kammern liegt etwa 12 cm höher als die vorige, sodass die Fische den Höhenunterschied in vielen kleinen Abschnitten bewältigen und Ruhepausen einlegen können, wobei der Aufstieg wenige Stunden oder auch mehrere Tage in Anspruch nehmen kann. Der Fischpass wird konstant mit 670 l Wasser pro Sekunde durchströmt und ist durch die Trennwand vor Hochwasser geschützt. Während die Laichzeit der Äsche im Frühjahr ist, findet die Laichwanderung der Forelle im Herbst statt.
 

Für die Neuenbürger Wehre gibt es, nachdem alle Modernisierungsmaßnahmen abgeschlossen sind, ein Potential von 3 Mio. kWh Leistung durch Wasserenergie. Bei einem Bedarf von ca. 4000 kWh/Haushalt könnten damit 750 Haushalte versorgt werden.

Badwehr fast fertiggestellt
Fischtreppe
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