JUNGE MENSCHEN ALS WAHLBOTSCHAFTER: »WENN WIR WÄHLEN GEHEN, KÖNNEN WIR ENTSCHEIDUNGEN BEEINFLUSSEN«

Am 9. Juni stehen neben der Europawahl auch die Wahlen für den Kreistag und die Gemeinde- und Ortschaftsräte an. Zum ersten Mal dürfen junge Menschen ab 16 Jahren in Baden-Württemberg bei der Kommunalwahl nicht nur wählen (das dürfen sie seit 2014), sondern können sich auch wählen lassen. Für die Europawahl wurde das Wahlalter erstmals auf 16 Jahre gesenkt.
 

Mit einer Serie von elf kurzen Videoclips will das Landratsamt für eine hohe Wahlbeteiligung in dieser Wählergruppe werben. In den Clips kommen daher Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren zu Wort, die in diesem Jahr zum ersten Mal wählen dürfen. Sie berichten, warum sie zur Wahl gehen werden und welche Erwartungen sie an die Politik in der Gemeinde, im Kreis oder in Europa haben.
 

„Eine hohe Wahlbeteiligung stärkt unsere Demokratie“, sagt die Erste Landesbeamtin Dr. Hilde Neidhardt. „Durch die Verschiebung des Wahlalters bekommt diese Altersgruppe überhaupt erst eine Stimme und kann damit zeigen, welche Themen ihnen für ihre Zukunft wichtig sind“, betont sie und freut sich, wie engagiert junge Menschen Gleichaltrige motivieren:
 

„Politik betrifft uns alle“, betont Carlo aus Mühlacker und verdeutlicht damit den Einfluss politischer Entscheidungen auf die Gesellschaft. Noah aus Niefern ergänzt: „Die politischen Entscheidungen, die heute getroffen werden, haben Auswirkungen auf unser Leben von morgen. Wenn wir wählen gehen, können wir diese Entscheidungen beeinflussen.“ Und für Luis aus Keltern ist Politik ein fester Bestandteil des Familienlebens, weil sein Großvater sich politisch engagiert. „Wir diskutieren beim Abendessen zuhause oft politische Themen,“, erzählt er.
 

Grundsätzlich angemessen empfindet Melena aus Straubenhardt das Wahlalter von 16 Jahren: „Theoretisch können wir mit 16 Alkohol trinken und den Führerschein machen. Deswegen ist es auch richtig, dass wir Verantwortung in der Politik übernehmen dürfen.“ Wählen zu gehen sei ein Recht, das in vielen Ländern nicht selbstverständlich sei. Gerade bei den Kreistags- und Kommunalwahlen wähle man Menschen, die die Dinge direkt vor Ort in den jeweiligen Gemeinden oder im Enzkreis entscheiden, meint Sandra aus Remchingen. „Bei uns in Wilferdingen ist zum Beispiel immer wieder der Standort des Weihnachtsmarktes ein Thema. Ich fand den Standort beim alten Rathaus schöner und werde bewusst Menschen wählen, die sich dafür einsetzen, dass er wieder dorthin verlegt wird.“
 

Chance zur Wahl nutzen
 

Aus ihrem Umfeld berichten Carlo, Luis, Melena, Noah und Sandra, dass es manchmal eine Herausforderung sei, junge Menschen zum Wählen zu motivieren. Sie sind sich einig, dass bessere Informationen über das Wahlrecht und die politischen Prozesse notwendig seien, um die Teilnahmebereitschaft zu erhöhen. „Die Wahlprogramme sind oft kompliziert geschrieben“, gibt Melena zu bedenken. Um sich ein Bild über die Kandidatinnen und Kandidaten bei der Kommunalwahl zu machen, wollen sie Wahlveranstaltungen besuchen und Informationsmaterialien nutzen. Tendenziell trauen sie es jüngeren Politikerinnen und Politikern eher zu, ihre Anliegen zu verstehen.
 

In der Demokratie sei die Teilnahme an Wahlen eine wichtige Möglichkeit, Einfluss zu nehmen und die Richtung der Politik mitzugestalten. Die fünf Erstwählerinnen und Erstwähler sind sich einig: „Junge Menschen sollten diese Chance nutzen.“
 

Zu sehen sind die Videoclips auf Instagram (@enzkreis) und Facebook (Enzkreis) sowie auf dem Youtube-Kanal des Landratsamts (@Enzkreis). Weitere Informationen zu den Wahlen am 9. Juni gibt es auf der Homepage des Enzkreises (www.enzkreis.de).

Carlo, Melena, Luis, Sandra und Noah (von links) dürfen bei den kommenden Wahlen erstmals wählen. In der Demokratie sei die Teilnahme an Wahlen eine wichtige Möglichkeit, Einfluss zu nehmen und die Richtung der Politik mitzugestalten, sagen sie. Sie sind sich einig: »Junge Menschen sollten diese Chance nutzen.«
zurück